Für den Start deines Business brauchst du nicht viel: Es reicht eine Website Minimalversion.

Deine Website Minimalversion: Was sie wirklich braucht

Eine Website gehört heute zu jeder Selbstständigkeit dazu. Nicht nur als Visitenkarte im Netz, sondern vor allem um eine Plattform für dein Content Marketing zu haben und als Anlaufstelle und Ort für den Austausch mit der Community. Aber was muss so eine Website Minimalversion denn eigentlich können? Welche Elemente, Seiten und Informationen braucht sie? Warum das alles keine Zauberei ist und du für den allerersten Start gar nicht so viel brauchst, erklärt der folgende Artikel.

In diesem Semester habe ich einen Vortrag an der Uni gehalten. Als Anregung für die spätere Berufswahl sollte ich den Studierenden aus meinem alten Studiengang erzählen, wie ich zu dem gekommen bin, was ich heute mache. Welche Stationen hinter mir liegen und welche Tätigkeiten ich heute ausübe. Und natürlich, welche Erfahrungen ich so gemacht habe. Eine der Studentinnen fragte mich, wie ich denn meine Website auf die Beine gestellt hätte. Sie stelle sich das furchtbar kompliziert vor und wüsste gar nicht, wo sie anfangen solle. Mein Stichwort, denn meiner Meinung nach braucht man zu Beginn gar nicht viel. Zumindest, wenn man als Dienstleister, Berater oder Trainer unterwegs ist und im Großen und Ganzen sich selbst vorstellt. Plus sein Angebot.

 

Die Website Minimalversion: Klein, aber fein

Mal davon abgesehen, dass ich ja tatsächlich ohne Website gestartet bin, bin ich ja – gerade am Anfang – immer für die einfachen Lösungen. Für die Minimalversionen. Die unperfekten, aber dafür authentischen. Denn ich glaube fest daran (und das habe ich auch immer wieder erfahren), dass man Auftraggeber durch gute Arbeit überzeugt. Nicht durch eine durchgestylte, „fertige“ Website. Mache das, was du machst, gut – dann ist es nicht wichtig, ob du nur mit drei Artikeln startest und langsam aufbaust. Wichtig ist dagegen, dass man das, was man macht, auch richtig macht. Mit Einsatz. Und mit Liebe. Hört sich jetzt übertrieben an, ist aber so. Denn genau das merken die Auftraggeber und auch die Besucher der Seite.

Natürlich macht es später Sinn, mit Landingpages zu arbeiten. Es macht auch Sinn, Unterseiten anzulegen und gezielt Content zu produzieren. Aber für den Anfang brauchst du eigentlich nur WordPress (also ein Theme, mit dem du gut klar kommst und das du magst). Du brauchst eine Domain und ein Webhosting. Und das war´s auch schon. Denn letztlich braucht eine Website Minimalversion nur eine Startseite, eine „Über mich“-Seite, eine Kontakt-Seite und ein Impressum. Und, für die Schreiber und Content-Produzenten: Ein Blog.

 

Tools, die du für deine Website brauchst

Gehen wir davon aus, dass du für den Anfang wirklich nur eine Website Minimalversion haben willst, dann brauchst du – wie oben beschrieben – nur ein paar Tools. Es muss auch nicht die Nonplusultra-Lösung sein und wenn du dich für eine Lösung entscheidest, heißt das nicht, dass du nie wieder wechseln kannst.

  • Domain
  • Hoster
  • WordPress-Theme
  • minimale HTML-Kenntnisse
  • Zeit, um dich mit der Technik vertraut zu machen

Wenn du diese paar Entscheidungen getroffen hast, kannst du dich daran machen, die Seite zu bauen. Und denk dran: Nichts ist in Stein gemeißelt. Alles kann erweitert, verändert und verbessert werden. Eine Website ist niemals fertig; sie ist immer in Bewegung, wächst und entwickelt sich mit dir mit. Für den Anfang reichen eine Handvoll Seiten für deine Website Minimalversion.

 

Die Startseite: Warum sollte man genau dein Angebot kaufen?

Achte bei der Startseite auf Funktionalität und nicht auf Style. Im Zweifel reicht ein super schlichtes Aussehen, denn gerade am Anfang hast du andere Dinge zu tun. Wichtig ist, dass der Besucher sofort erkennt, worum es geht. Was bietest du an, warum brauche ich das und was habe ich davon? Wenn du das deutlich machst und mit einem eindeutigen CTA (Call-To-Action) koppelst, ist die Funktion der Startseite schon erfüllt. Sag den Leuten, was sie von dir bekommen. Und dann sag ihnen, was genau sie tun müssen, um es zu bekommen (eine E-Mail schreiben, anrufen, einen Termin vereinbaren etc.).

Ein weiteres Element, das die Startseite noch gut vertragen kann, ist ein Eintragungsformular für deinen Newsletter. Denn wer sich für dein Angebot interessiert, der möchte vielleicht auch mehr Informationen über dich und dein Angebot haben. Und genau diese User möchtest du in deiner Community, denn sie sind die Kunden von morgen. Natürlich kannst du auch mit einem Pop Up arbeiten, aber doppelt hält bekanntlich besser. Wer sich durch das Pop Up gestört fühlt, möchte vielleicht ein Formular auf der Seite nutzen und andersherum.

Wenn du magst kannst du noch dein Kurzprofil auf die Seite setzen und zu deiner Über-mich-Seite verlinken. Oder (wenn welche da sind) auf deine meistgelesenen Artikel verweisen. Allerdings würde ich immer raten: Mach es kurz, mach es übersichtlich, bloß nicht überfrachten. Und immer im Fokus bleibt der Nutzen, den dein Angebot verspricht.

 

Die „Über mich“-Seite: Authentisch, menschlich, einzigartig

Die „Über mich“-Seite kann zu einer der meistgeklickten Seiten auf deiner Website werden, denn wer über dich oder dein Angebot stolpert, möchte gerne wissen mit wem er es zu tun hat. Potenzielle Kunden möchten wissen, wie du zu dem geworden bist, was du jetzt bist und warum du genau dieses Business betreibst. Sie möchten wissen, ob sie dich „gut leiden“ können; denn wir arbeiten lieber mit Menschen zusammen, die uns sympathisch sind. Das Problem an den meisten „Über mich“-Seiten ist, dass sie aufgebaut sind wie ein langweiliger Lebenslauf. Dass sie lediglich die vielen tollen Abschlüsse und Zertifikate auflisten, die uns scheinbar für den Job qualifizieren. Dabei sind das gerade nicht die Geschichten, die verkaufen.

Eine gute „Über mich“-Seite erzählt deinen Werdegang und deine Geschichte – interessant daran sind aber nicht die Stationen, die jeder andere auch hinter sich hat. Interessant sind die Stationen, die dich besonders machen. Ereignisse, die dich dazu gebracht haben, den geraden Weg mal kurz zu verlassen oder gar eine ganz andere Richtung einzuschlagen. Welche Siege hast du errungen, welche Ziele erreicht, welche ungewöhnlichen Lösungen hast du gefunden, die dir jetzt in deinem Business helfen? Was machst du anders als andere und warum? Was macht dich und deine Arbeit einzigartig? Erzähle deine ganz persönliche Geschichte, denn deinen Lebenslauf kann man im Zweifel auch bei Xing oder LinkedIn nachlesen.

 

Die Kontakt-Seite: Mach es Kunden leicht, dich zu erreichen

Deine Website Minimalversion braucht natürlich auch Informationen darüber, wie man dich erreichen kann. Im besten Fall beschreibst du sogar, wie man dich am schnellsten und besten erwischt. Denn wenn die Interessenten gezielt angeleitet werden, was sie tun müssen, dann müssen sie nicht so viel denken bzw. sich für einen Weg entscheiden. Warum nicht offen kommunizieren, dass du einen Erstkontakt am besten per Mail bekommst? Oder aber, dass du den direkten Kontakt bevorzugst und gerne angerufen werden möchtest? Gestalte die Seite so, dass der Erstkontakt einfach und leicht ist und dass am besten immer dein bevorzugter Kommunikationsweg gewählt wird. Klar kommunizieren und als eindeutigen und gut sichtbaren CTA (Call To Action) auf der Seite platzieren.

Wenn du magst kannst du noch eine Adresse angeben oder eine Google Map auf der Seite einbauen. Muss aber nicht, insbesondere dann, wenn du mit digitalen Dienstleistungen unterwegs bist und nicht nur lokale Kunden hast. Denn wenn es egal ist, ob du deine Kunden persönlich treffen kannst oder nicht, ist eigentlich auch der Ort egal. Halte die Seite schlank und funktional, auch im Sinne der Usability.

 

Impressum: Das ist Pflicht

Ich will hier gar nicht in die Tiefe gehen, was das Impressum angeht, denn das können andere viel besser. Zum Beispiel ein tolles und sehr übersichtliches Whitepaper zum Thema von Rechtsanwalt Dr. Thomas Schwenke. Wichtig ist, dass du dich vor der Veröffentlichung deiner Website mit dem Thema befasst, nein, dass du dich damit eingehend auseinandersetzt. Denn an der rechtlichen Front gibt es eben Einiges zu beachten und hier kann es empfindlich teuer werden, wenn man die Vorgaben ignoriert. Daher bitte immer auf dem Schirm haben: Impressum ist Pflicht. Übrigens nicht nur auf der eigenen Website, sondern auch auf Facebook-Seiten, Gruppen und noch an einigen anderen Stellen. Daher vernachlässige dieses wichtige Thema bitte nicht und informiere dich gründlich.

 

Endlich online: Die Website Minimalversion steht

Wie ich bereits sagte: Natürlich ist es toll, wenn man eine durchgestylte, super-informative Website hat. Eine Website, an der ein ganzes Team von Designern und Entwicklern und Kreativen gearbeitet hat. Die umfassend ist und an der es nichts zu bemängeln gibt. Aber über diese Website wollte ich gar nicht schreiben (wenn es sie denn überhaupt gibt). Ich wollte über deine erste eigene Website schreiben. Die, die du für kleines Geld selber aufbauen kannst. Die nicht viel braucht am Anfang. Und die aber immer ein wahnsinniges Potenzial hat, mit dir zu wachsen.

Spar dir die teure Agentur am Anfang. Spar dir auch den Designer für das supertolle Logo. Sieh diese ganzen Optimierungen als das, was sie sind: Nächste Schritte. Und der Designer, der dir nach 2 Jahren Business-Erfolg und einer gesetzten Perspektive auf dein Unternehmen ein Logo kreiert, den kannst du dann auch angemessen bezahlen. Mach es klein am Anfang. Wichtiger ist, einfach anzufangen. Und dann Schritt für Schritt dein Business zu entwickeln und zu wachsen.

Wie siehst du das mit der Website Minimalversion? Hast du auch einfach angefangen und warst überrascht, wie gut das geklappt hat ohne Experten im Team? Oder bist du direkt mit professioneller Website eingestiegen, weil du einen anderen Fokus hattest? Oder weil du deine eigene Zeit nicht opfern wolltest? Ich freue mich über deine Erfahrungsberichte zum Thema erste Website und Einstieg ins Business!

 

Bild: Public Domain. bohemienne, Pixabay

 

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