Rituale beim Bloggen, Bloggen zur Gewohnheit machen, regelmäßig bloggen

Mach Bloggen zur Gewohnheit – so gelingt dir entspanntes Schreiben

Wenn du regelmäßig Blogartikel veröffentlichen willst, dann musst du zwangsläufig regelmäßig schreiben. Das ist dir als Blogger sicher bewusst – aber setzt du es auch um? Viele Menschen haben Probleme damit, regelmäßig zu bloggen. Und das liegt nicht immer daran, dass die Motivation fehlt oder eine Schreibblockade vorliegt. Wenn du eine gefühlte Ewigkeit brauchst, um einen Artikel zu schreiben, dann kann es sein, dass du die Schreibzeit einfach nicht effizient nutzt. Indem wir Bloggen zur Gewohnheit machen, schreiben wir konzentrierter und besser. Wie das geht, erfährst du in diesem Artikel.

Letztlich gibt es viele Gründe, warum wir langsamer oder schneller schreiben. Das muss auch nicht immer gleich sein – mal bist du in einer guten Schreibstimmung und kommst gut in den Flow, mal bist du nicht bei der Sache und bekommst kaum einen geraden Satz hin.

Es macht Sinn, sich die Umstände, unter denen wir bloggen, genau anzuschauen. Denn viele Faktoren können dein Schreiben beeinflussen. Was aber für deine eigene Effizienz wichtig ist: Wenn du schreibst, dann sei ganz bei der Sache, ganz im Prozess. Dabei können wir unser Gehirn unterstützen, sodass Schreiben nach und nach zur Gewohnheit wird.

 

Unser Gehirn, unser Schweinehund, unsere Faulheit

Routinen sind eine wunderbare Sache. Wenn wir Dinge routiniert machen, dann fährt unser Gehirn sozusagen auf Autopilot. Es liebt diesen Zustand, denn es verbraucht so deutlich weniger Energie, als wenn es komplexe Vorgänge bewerten und Entscheidungen treffen muss.

Man stelle sich vor, man müsste jede Entscheidung erst gründlich abwägen, bevor man sie trifft. Mache ich zuerst den Kaffee oder decke ich vorher den Frühstückstisch? Ziehe ich die schwarzen oder die dunkelblauen Socken an? Und so weiter.

Klar, Schreiben ist zu komplex, als dass wir das auf Autopilot machen könnten. Wir können aber unser Gehirn an eine Routine gewöhnen, sodass wir schneller ins Schreiben reinkommen. Also ein Signal geben, dass jetzt Schreiben dran ist und nichts anderes. Das funktioniert, indem wir die Schreibroutine an andere Routinen koppeln.

 

Deine Prä-Blog-Routine: So könnte sie aussehen

Wenn du in eine Schreibzeit startest, kannst du dein Gehirn mit einem festen Ritual darauf einstellen, noch bevor du die erste Taste gedrückt hast. Nimm dein Schreiben ernst und und zeig dir selbst, dass dir dieser Prozess wichtig ist, wenn du Bloggen zur Gewohnheit machen willst.

Wenn ich selbst anfange zu schreiben, dann beende ich erst einmal alle anderen Prozesse. Es ist wichtig, andere Aufgaben abzuschließen, bevor du dich an eine neue machst. Und dabei ist es egal, ob du ein Kundenprojekt weitergeführt, gerade an deiner Buchhaltung gesessen oder die Terminplanung für deinen nächsten Launch festgelegt hast. Schließ alle laufenden Prozesse und mach das auch physisch:

Bei mir werden zu Beginn einer Schreibzeit zunächst alle noch offenen Tabs geschlossen, wenn nötig Lesezeichen gesetzt und dann erst WordPress geöffnet. Oder aber – wenn ich gerade gar nicht am Laptop gearbeitet habe: Schreibtisch aufräumen, Kalender wegpacken, Papiere abheften, leere Tassen und Gläser wegbringen und Müll in den Mülleimer schmeißen. Aufräumen im Außen bringt Klarheit im Innen.

Danach: Durchlüften. Für mich ein ganz wichtiger Teil meines Rituals, denn einerseits bewege ich mich ein bisschen, andererseits gibt es frische Luft und dementsprechend auch frische Energie. Lies hier nach, warum du dich im Büroalltag immer mal wieder für wenige Minuten bewegen solltest. Einmal so richtig die Fenster aufreißen gibt dir dann auch ein kleines Zeitfenster, in dem du dir zum Beispiel einen Kaffee oder Tee kochen kannst. Ich weiß ja nicht, wie es bei dir ist, aber ich schreibe gern mit einem frischen Kaffee auf dem Schreibtisch.

 

Fertig zum Schreiben? Noch nicht ganz…

Bevor du dich nun ans Tippen machst, ruf dir erst noch mal den Stand deines Schreibprojekts ins Gedächtnis. Nimm dir Zeit dafür. Denn einfach ohne Ziel losbloggen bringt dich meist nicht weiter. Schau dir an, wo du gerade im Schreibprozess stehst und wo du hin willst.

Wenn du einen angefangenen Artikel weiterschreiben willst: Lies den Text, den du bereits geschrieben hast. Ruf dir den roten Faden und den logischen Aufbau ins Gedächtnis.

Wenn du einen neuen Artikel anfängst: Denk dich noch einmal in das Thema ein. Überleg dir, was die Kernaussage des Textes sein soll und wohin du deine Leser führen willst.

Erst dann machst du dich ans Schreiben. Dein Gehirn ist jetzt schon lange im Schreib-Modus angekommen und du wirst leichter ins Schreiben hineinfinden. Wenn du diese Abläufe für dich festigst, wirst du langfristig das Bloggen zur Gewohnheit machen.

 

Ablenkungsfreies Schreiben

Entspanntes Schreiben bedeutet auch, auf jegliche Form von Multitasking zu verzichten. Schalt dein Handy aus, in den Flugmodus oder kapp wenigstens die Verbindung zum Internet. Das mache ich jedenfalls, weil der Flugmodus mir Angst macht. Wenn mein Sohn nicht bei mir ist, dann möchte ich zumindest per Telefon erreichbar bleiben.

Aber ich sorge immer dafür, dass mein Smartphone nicht mit dem Internet verbunden ist, sodass jegliche Ablenkung durch Social Media unterbunden wird. Das hilft, denn jede Unterbrechung deines Schreibens kostet dich wertvolle Zeit.

Auch wenn es einige Menschen von sich behaupten: Wir sind nicht multitaskingfähig. Ich nicht, du nicht und Herr Meier auch nicht. Also leg einen Zeitraum fest, in dem du aktiv an deinem Text arbeiten möchtest und in dieser Zeit sorgst du dafür, dass du möglichst durch nichts abgelenkt wirst.

Jede Unterbrechung kostet dich Zeit, denn selbst wenn du beim Pling vom Smartphone nicht direkt antwortest, bist du trotzdem aus deinem Prozess herausgerissen. Dann wieder hineinzufinden kostet dich ebenfalls Zeit. Eine gute Möglichkeit für ablenkungsfreies Arbeiten ist die Pomodoro-Technik. Lies hier nach, wie du die Pomodoro-Technik fürs Schreiben nutzen kannst.

 

Bloggen zur Gewohnheit machen: Dein Ritual

Selbstverständlich ist mein Einstiegs-Ritual ins Schreiben nicht für jeden Blogger gut. Obwohl diese Abläufe sich bei den Texter-Kolleginnen aus meinem Netzwerk definitiv ähneln. Es hat also schon seinen Sinn, dem Prozess und den Abläufen davor deutlich mehr Raum und Aufmerksamkeit zu schenken.

Daher mach dich daran, deine eigene Routine, dein eigenes Ritual zu entwerfen. Was brauchst du? Wie sieht deine produktive Schreibumgebung aus? Welches Equipment brauchst du, um gut und konzentriert zu schreiben? Arbeitest du ablenkungsfrei? Mit Musik oder anderer Geräuschkulisse? Brauchst du absolute Ruhe oder das bunte Treiben im Café?

Mach dir bewusst, dass all diese Faktoren einen Einfluss auf dein Schreiben haben. Bloggen zur Gewohnheit machen heißt eben auch, Gewohnheiten zu hinterfragen und zu optimieren. Versetz dich in die richtige Schreibstimmung, indem du genau hinschaust und auf dich achtest. Zwing dich nicht, sondern lerne, wie du am besten schreibst.

 

Welches Einstiegsritual ins Bloggen hast du? Ist es meinem ähnlich oder bist du ganz anders unterwegs? Gibt es etwas, das du unbedingt zum Schreiben brauchst? Lass uns doch unsere individuellen Routinen in den Kommentaren sammeln!

 

Dir gefällt dieser Beitrag? Dann pinne ihn in die Welt hinaus!

 

Bloggen zur Gewohnheit machen, Rituale beim Schreiben, Routinen fürs Bloggen etablieren

 

0 Kommentare
  1. Cornelia Fischer sagte:

    Hallo liebe Anna 🙂

    Ich habe eigentlich kein Ritual in diesem Sinne. Da ich immer am PC schreibe, texte ich meine Blogartikel im WinWord. Nun habe ich angefangen, dass ich die ersten Gedanken mal einfach schreibe. Entweder einzelne Sätze oder mehrere die schon zusammen passen.

    Um den roten Faden zu finden, setzte ich die ersten ‚provisorischen‘ Zwischenüberschrift. In letzter Zeit passiert mir des öfteren, dass ich von einer Zwischenüberschrift zur anderen springe und da weiterschreibe, wo mir gerade gute Gedanken kommen.

    Gefällt mir dann irgend ein Satz oder Absatz nicht, markiere ich zuerst mal in rot. Wenn dieser Abschnitt dann irgendwie nicht mehr passt oder ich weiter ausholen will, kopiere ich diesen in ein neues Word-Dokument um daraus einen neuen Blogartikel zu schreiben.

    Herzliche und kreative Grüsse,
    Cornelia

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Liebe Cornelia,

      das hört sich doch ganz nach einer für dich passenden Schreibstrategie an! Ich könnte das so überhaupt nicht – meine Texte entwickele ich fast ausschließlich linear. Aber das ist ja das Wunderbare am Schreiben: Wir sind alle komplett unterschiedlich und es gibt da kein „besser“ oder „schlechter“. Was du dir halt überlegen kannst: Kannst du schon VOR DEM SCHREIBEN etwas für dich tun, damit du besser in den Prozess reinfindest und fokussierter texten kannst?

      Herzliche Grüße
      Anna

  2. Jacqueline Kek sagte:

    Hallo,

    sehr guter Artikel. Vielen Dank für die Tipps. Ich brauche Ruhe und versuche mich nochmal in die Lage hineinzuversetzen und schreibe mir alles in Stichpunkte auf was in meinen Text so rein soll. Dann beginne ich erst mit dem eigentlichen schreiben. Dabei schau ich immer mal wieder auf meinen „schlauen Zettel“. Zuletzt gleich ich den Text auch nochmals mit dem Zettel ab ob alle wichtigen Bestandteile erhalten sind. Dazu trinke ich gerne eine Tasse Tee oder Kakao.-)

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Wow, das klingt aber schon sehr strukturiert! Listen sind natürlich immer eine gute Idee, dann hat man etwas, an dem man sich festhalten kann. Und das Beste an einer solchen Struktur ist ja: Wenn du alle Punkte „abgearbeitet“ hast, weißt du sicher, dass der Artikel fertig ist. Solch ein Signal ist besonders für Perfektionisten wichtig 😉

  3. Jan sagte:

    Hallo Anna,

    wieder mal ein toller, hilfreicher Artikel mit vielen guten Tipps.

    Zum Thema „Gehirn auf Autopilot“ möchte ich noch Checklisten in den Ring werfen. Ich mache gerade Meisterschule und habe eine Lernroutine entwickelt. Ich mache das vorher prinzipiell ähnlich, wie du beim Bloggen, ich lüfte durch, Getränk, aufräumen.. usw…

    Ich lerne am Küchentisch und räume die Lernsachen nach Lernende wieder weg. Damit ich bei der Vorbereitung zum Lernen nicht lange überlegen muss und ich alles parat habe, habe ich unter anderem für das Lernen eine Checkliste erstellt, die ich nacheinander abarbeite, bzw die Sachen bereitstelle.
    Da stehen dann die Stichpunkte, wie zum Beispiel:
    * Getränke(Tee machen, Wasser hinstellen)
    * Tabellenbücher
    * Stifte
    * Taschenrechner
    * …

    Da ich mit dem Bloggen wieder durchstarten will, werde ich nachher eine Checkliste fürs Bloggen anlegen, in der ich deine Tipps beherzige.

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Hallo Jan!

      Ja, ein guter Hinweis – danke! Ich habe solche Listen für meine Abendroutine und ich mag das sehr, dass ich mich daran entlanghangeln kann. Bei meinem Einstiegsritual ins Schreiben brauche ich keine Liste mehr – die ist fix. Manchmal mache ich es ohne das Ritual und merke total, wie langsam ich in den Prozess finde. Daher kam ich darauf, diesen Artikel zu schreiben 😉

      Ich freu mich auf deine neuen Artikel!

      Gruß
      Anna

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert