Besser texten: Blogartikel schreiben ohne seine Leser zu überfordern.

10 Tipps, wie du deine Leser garantiert überforderst

Schreiben ist leicht, das kann jeder. Haben wir schließlich irgendwann mal gelernt. Daher können wir natürlich gut Texte schreiben, die unsere Leser fesseln. Aber seine Leser vergraulen – das kann nicht jeder! Heute habe ich 10 Tipps für dich, wie du es schaffst, deine Leser garantiert zu überfordern und abzuschrecken.

 

1. Pack möglichst viele Informationen in einen Satz

Deine Leser werden besonders schnell wieder Reißaus nehmen, wenn du versuchst, so viele verschiedene Gedanken wie möglich in einem Satz unterzubringen. Am besten funktioniert das, wenn die Informationen inhaltlich nichts miteinander zu tun haben. Du brauchst dir über die Form keine großen Gedanken zu machen, verbinde Teile innerhalb des Satzes einfach durch „und“.

 

2. Verrate erst am Ende des Artikels, worum es eigentlich geht

Leser im Web werden eine Seite am schnellsten wieder verlassen, wenn sie nicht erkennen können, worum es geht. Daher mach einen möglichst großen Bogen um das eigentliche Thema und erzähle erst einmal ein paar Geschichten, um die Leser zu verwirren. Je mehr Umwege du gehst, umso mehr Leser verlierst du auf dem Weg. Daher achte darauf, dass du den Mehrwert des Artikels erst ganz am Schluss verrätst.

 

3. Nutze so viele Adjektive wie möglich

Adjektive blähen einen Text so richtig schön auf. Daher versuche, möglichst viele in deinem Artikel unterzubringen. Superlative sind dafür am besten geeignet. Denn das wirkt auf keinen Fall vertrauenerweckend und lässt dich als Person mit großer Klappe und großen Versprechungen dastehen. Wenn du also darauf achtest, deinen Text mit super-duper-mega-coolen und bombastischen Adjektiven zu versehen, vergraulst du die Leser besonders schnell.

 

4. Schreibe SEO-Texte und verwende deine Keywords überall und so oft du kannst

Dein Hauptaugenmerk sollte beim Schreiben darauf liegen, die SEO-Ampel auf grün zu stellen. Achte bloß nicht auf einen ansprechenden Text, sondern nur auf die Keyworddichte. Schreibe deine Keywords so oft in Überschriften und Fließtext, wie du nur kannst. Du wirst erstaunt sein, wie schnell du Leser wieder los wirst.

 

5. Mach wenige Absätze und vermeide Zwischenüberschriften

Ein übersichtlicher Text könnte deine Leser dazu verleiten, auf deiner Seite zu bleiben. Daher achte gezielt darauf, so wenig Absätze wie möglich zu machen. Zwischenüberschriften könnten deine Leser als Führung verstehen, daher lass sie am besten ganz weg. Ein großer langer Absatz ohne strukturierende Elemente ist der sicherste Weg, um Besucher vom Blog abzuschrecken.

 

6. Nutze Fachsprache und Fremdwörter – natürlich ohne Erklärungen

Jeder Begriff, den wir nicht sofort verstehen, ist eine potenzielle Stolperfalle für deine Leser. Jedes Fachwort macht den Text schwerer und verstärkt beim Leser das Gefühl, dass er oder sie nicht die Zielgruppe deines Textes ist. Daher pack so viele Fremdwörter und Fachbegriffe wie möglich in deinen Text und stelle sicher, dass deine Leser den Artikel nicht mühelos konsumieren können.

 

7. Verwende viele (möglichst ausgelutschte) Begriffe und Redewendungen

Zu viele Bilder und Metaphern schränken die Lesbarkeit ein und verwischen die Aussagen eines Textes. Daher such dir gezielt Metaphern, die abgedroschen und langweilig sind. Aber Vorsicht: Nutze möglichst viele sprachliche Bilder, denn eine zu geringe Dosis wird oft nicht als störend empfunden.

 

8. Schreibe so umständlich und verschachtelt, wie es geht

Textverständlichkeit hat natürlich auch etwas mit Einfachheit zu tun. Wenn du das weißt, kannst du gezielt umständliche Schachtelsätze nutzen, um bei deinen Lesern Verwirrung zu stiften. Wenn sie deine Sätze nicht auf Anhieb verstehen, werden die wenigsten dazu bereit sein, Sätze mehrmals zu lesen. Mache es deinem Leser so schwer wie möglich: Schreibe lange Sätze und nutze sehr viele Kommata und Nebensätze. So stellst du sicher, dass die Absprungrate auf deinem Blog möglichst hoch bleibt.

 

9. Sprich den Leser nicht direkt an

Deine Leser dürfen sich nicht angesprochen fühlen oder abgeholt werden, denn dann könnte es sein, dass sie deinen Text weiterlesen wollen. Schreibe also am besten möglichst allgemeingültige Dinge und formuliere mit „man“, damit sich auch wirklich niemand in deinen Text eindenken kann.

 

10. Schreibe für dich, nicht für deine Zielgruppe

Mach dir auf keinen Fall Gedanken um die Zielgruppe, das könnte Leser dazu veranlassen, bei dir zu bleiben oder sogar noch weitere Texte zu lesen. Daher schreib einfach nur für dich und kümmere dich nicht darum, was Besucher aus deinem Text mitnehmen können. Wenn du ganz viel „ich“ im Text unterbringst und „du“ vermeidest, bist du auf einem guten Weg, um Leser dazu zu bringen, deine Seite schnell wieder zu verlassen.

 

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Besser texten heißt auch, dem Leser Zeit zu geben.

4 Kommentare
  1. Henning Uhle sagte:

    Hallo Anna,

    Das ist jetzt doof. Denn ich habe mich an der einen oder anderen Stelle wiedererkannt. Dabei wollte ich doch nicht alle vergraulen. Ein paar Leser dürften schon bleiben.

    Viele Grüße,
    Henning

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Hallo Henning,

      ja, da macht es vielleicht Sinn, die ein oder andere Angewohnheit doch noch mal zu hinterfragen – wer weiß, wo das dann hinführt?! 😉

      Viele Grüße
      Anna

  2. DieReiseEule sagte:

    Ja, und dann verwende am besten ständig die gleichen Worte. Synonyme werden total überbewertet. Wer soll schon Lust auf meinen TExt kriegen? Keiner, oder?
    🙂

    Es grüßt
    DieReiseEule

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Och. Synonyme haben durchaus ihre Berechtigung, aber Wortwiederholungen auch. Zumindest braucht das Gehirn dann weniger Ressourcen, um dem Text zu folgen. In der Radiomoderation zum Beispiel verwenden wir nur ungern Synonyme, weil die neuen Begriffe beim Zuhören langsamer verarbeitet werden 😉

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