Regelmäßig bloggen kann man lernen

Wie du es schaffst, regelmäßig zu bloggen

Gerade wenn du anfängst zu bloggen, ist das beste Konzept für Wachstum: Regelmäßig bloggen, regelmäßig schreiben, immer neuen Content erstellen. Du musst dich noch beweisen, deine Community muss noch wachsen, Inhalte brauchen länger, um sich zu verteilen. Indem wir regelmäßig Content erstellen, haben wir immer neues „Futter“ für unsere Social Media Kanäle. Wir können zeigen was wir können und unseren Expertenstatus stärken. Aber wie schaffen wir es, regelmäßig zu bloggen? Hier sind meine Tipps, damit dein Blog immer wieder frische Inhalte erhält, ohne dass du frustriert bist oder dich quälst.

Vielleicht kennst du das ja: Es ist Freitagnachmittag und du schaust dir gerade an, was du in der Woche geschafft hast und vor allem, wie du die kommende Woche planen willst. Und da siehst du es: Du wolltest doch noch einen neuen Artikel auf dem Blog veröffentlichen. Geplant war das für Dienstag, das Thema stand schon fest. Aber dann kam dieser Termin dazwischen und du musstest noch zwei Rechnungen schreiben. Am Mittwoch war dann noch das wichtige Netzwerktreffen, du hattest mit Akquise zu tun und zuhause ging auch alles drunter und drüber. Und Donnerstag… Da war eben wieder Tagesgeschäft. Kennst du? Dann lies hier meine 5 Tipps zum regelmäßigen Schreiben.

 

#1 Setz dir erreichbare Ziele

Du hast einen Redaktionsplan, den du am Anfang eines Monats und auch mal zwischendurch mit Ideen füllst? Super! Du schreibst dir ganz genau hinein, wann du welchen Artikel veröffentlichen willst? Keine gute Idee. Pläne sind super. Allerdings nur so lange, wie du auch flexibel bleiben kannst. Du hast dir irgendwann mal das Ziel gesetzt, dass du jede Woche zwei Artikel veröffentlichen willst, schaffst es aber nicht einmal, einen zu schreiben? Das einzige, was dann passiert, ist, dass du immer frustrierter und verbissener wirst. Schreibblockade vorprogrammiert.

Schau dir stattdessen genau an, wie viel Zeit dir neben all deinen anderen Tätigkeiten überhaupt bleibt. Denn kreativ arbeiten wird unter Druck nicht gerade einfacher. Plane dir also ganz bewusst Zeit zum Schreiben ein. Und wenn du nicht so viel Zeit hast, dann setze dir neue Ziele. Besser, du erstellst einen neuen, guten, relevanten, hochwertigen Artikel, als drei schlechte. Überzeuge mit relevanten Inhalten anstatt mit Masse. Und wenn du erst deinen Flow gefunden hast und Woche für Woche ein Erfolgserlebnis hast, weil du wieder geschrieben hast, dann kannst du immer noch die Frequenz erhöhen.

Also: Überlege dir genau, wie viel Zeit du hast und wie viel du schaffen kannst. Dann plane realistisch und bleib flexibel. Es ist egal, ob du dienstags oder mittwochs veröffentlichst. Niemand merkt das, außer dir selbst. Und denk immer daran: Qualität vor Quantität.

 

#2 Sammle immer und überall Themen & Ideen

Du weißt manchmal nicht, worüber du schreiben sollst? Du fragst dich, wie andere Blogger es schaffen, ständig so tolle und nützliche Artikel zu schreiben? Oder du hast häufig das Gefühl, es wurde schon alles gesagt und geschrieben? Mit ein paar ganz einfachen Tricks füllst du deinen Redaktionsplan auf und erstellst spannende und nützliche Artikel für deine Zielgruppe:

1. Notiere dir alles, was interessant ist

Kauf dir ein kleines Notizbuch, das du immer dabei hast. Jedesmal, wenn du einen tollen Artikel liest und du denkst „Das wäre auch für meinen Blog spannend“, dann schreibe es dir auf. Wenn du in einer Facebook-Gruppe eine interessante Frage liest, die zu deinem Blog passt, dann schreibe sie auf. Du kannst daraus zum Beispiel eine Anleitung oder Expertentipps machen. Wenn du magst, kannst du natürlich auch mit einer App arbeiten. Hier bieten sich zum Beispiel die Notiz-App Evernote oder das Planungstool Trello an.

Lies dazu auch: Meine fünf favorisierten Apps für deinen Workflow.

2. Lies das, was deine Community liest

Gibt es spezielle Zeitschriften, die in deinem Bereich total angesagt sind? Fachmagazine, die deine Community liest? Von solchen Zeitungen und Zeitschriften kannst du gleich doppelt profitieren: Einerseits bieten sie immer neue Themen, die du auch in deinem Blog aufgreifen kannst. Andererseits hast du hier eine tolle Vorlage für Wortschatz und Schreibstil. Denn deine Community liest aus einem ganz bestimmten Grund genau diese Magazine.

3. Hör auf zu denken

Solltest du dir denken, „Das brauche ich nicht mehr schreiben, diese Geschichte hat ja schon jemand erzählt“, dann schüttel diesen Gedanken sofort ab. Denn das sollte dich auf keinen Fall daran hindern, das Thema / Problem noch einmal aus deiner Perspektive zu beleuchten. Ich sage das ganz bewusst, denn das ist kein Abschreiben oder gar Kopieren. Deine Community liest deine Artikel, weil sie wissen will, wie genau DU damit umgehst. Welche Strategien DU empfiehlst und warum. Welche Geheimtipps DU geben kannst. Und ganz davon abgesehen: Nur weil du das Thema bereits irgendwo gelesen hast, bedeutet das noch lange nicht, dass es nicht für andere Leute neu und spannend ist.

 

#3 Verabschiede dich vom Perfektionismus

Regelmäßig bloggen bedeutet nicht, immer 1000 Wörter zu schreiben! Klar, Google liebt lange Artikel. Mehr Wörter sind eine größere Bühne für Suchbegriffe und helfen dir auch aus SEO-Sicht. Aber: Kurze Artikel sind nicht schlechter. Wenn ein Thema gut aufbereitet ist, leicht zu konsumieren und dazu noch in sich abgeschlossen, dann ist es mit 500 Wörtern doch gut! Mach dir keinen Stress, wenn du mal weniger zu sagen hast oder wenn du den Content mal größtenteils in Stichworten verpackst. Das ist genauso gut wie lange Artikel zu schreiben! Der Mix macht am Ende genau deinen Blog interessant – es ist ja DEIN Blog. Sei nicht zu hart mit dir, Perfektionismus bringt dich langfristig nicht weiter.

Und wenn du mal partout zu wenig Zeit hast, kannst du immer noch ein bereits bestehendes Thema vertiefen oder eine Infografik dazu erstellen. Content Repurposing nennt sich das und bedeutet im Grunde nichts anderes, als ein Thema neu aufzubereiten. Man nimmt also bestehenden Inhalt (ein Interview oder einen Blogartikel) und macht etwas Neues daraus. Das Thema des Interviews wird zu einem vertiefenden Artikel, Inhalte aus einem ausführlichen Artikel werden zu einer übersichtlichen Infografik. Das ist schnell gemacht, denn du kennst dich im Thema schon aus. Außerdem ist es super für den bereits bestehenden Inhalt, denn du erweiterst ihn, verlinkst ihn, bietest ihn als Zusatzinformation oder zur Vertiefung an.

 

#4 Zelebriere das bloggen

Regelmäßig bloggen beideutet regelmäßig schreiben. Und das ist letztlich Arbeit – wie jede andere Arbeit auch. Denkt man an das Stichwort Content Marketing, dann ist bloggen eine Marketing-Aktivität, die schlussendlich dazu führt, dass du Kunden generierst. Sie suchen eine Lösung für ihr Problem, stoßen auf dich und deine Expertise und folgen deinen Aktivitäten. Und irgendwann, wenn das Vertrauen groß genug ist und alle Zweifel beseitigt sind, werden sie deine Produkte oder Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Wir reden also von Arbeit. Bloggen ist nicht „mal so eben nebenbei“, daher solltest du dir gezielt Zeit dafür nehmen.

Plane Schreibzeit in deine Arbeitswoche mit ein. Schaffe dir eine Schreibatmosphäre, in der du kreativ und produktiv sein kannst. Probiere verschiedene Schreibtechniken aus. Und vor allem: Nimm das Schreiben ernst. Denn deine Themen sind immer auch der Anknüpfungspunkt, um mit deiner Community in Austausch zu kommen, um Diskussionen anzustoßen. Daher sind Blogartikel oder anderer Content auch so wichtig. Sie sind deine Produkte, mit denen du zeigen kannst, was du auf dem Kasten hast. Freue dich, wenn Fragen gestellt oder anderweitig kommentiert wird und nimm jede Reaktion als Feedback. Nach und nach lernst du, welche Inhalte gut ankommen und welche nicht so.

 

#5 Mach auch mal Pause

Es gibt Tage und Wochen, da sind wir einfach nicht kreativ. Da läuft das mit dem Schreiben nicht so und wir quälen uns damit, zu bloggen. In diesen Tagen solltest du nicht zu verbissen vorgehen und einfach mal Pause machen. Lass den Artikel als Entwurf stehen und widme dich anderen Dingen. Schreib Rechnungen, mach die Steuer, plane deine kommende Woche oder deine Facebook-Posts für’s Wochenende. Mach irgendetwas anderes, außer schreiben!

Jetzt sagst du, wenn du das machst und wenn die „unkreative Phase“ länger dauert, dann erreichst du dein Ziel nicht? Ich verrate dir was: Wenn du dich quälst und in der doppelten Zeit einen Artikel schreibst, der Mist ist, dann erreichst du auch nicht dein Ziel! Also mach lieber Pause, geh eine Runde spazieren und trink einen schönen Kaffee mit einem Freund oder Kollegen (männlich oder weiblich ist dabei egal, ich bin nur nicht so gender-mäßig drauf).

Wenn du mal eine Woche nichts veröffentlichst, geht die Welt nicht unter. Vermutlich wird es nicht einmal jemand bemerken. Außer dir. Und wenn du dich nicht deswegen aufregst, sondern dich einfach zu deiner nächsten Schreibzeit an den angefangenen Text setzt, dann ist alles gut. Versprochen. Regelmäßig bloggen kann man lernen!

Wie sind deine Erfahrungen mit dem regelmäßigen Schreiben? Machst du dir Druck deswegen oder bist du ganz entspannt? Gibt es einen festen Rhythmus, in dem du bloggst? Schreib mir gern in die Kommentare – mich würde deine Strategie interessieren!

 

Bild: Public Domain. Pexels, Pixabay

 

8 Kommentare
  1. Rani sagte:

    Liebe Anna!

    Wie immer ein feiner Artikel – ich bin schon sehr neugierig, wie ich diesen Februar mitkomme bei deinem 28-Tag Content Programm
    Dann geht es ins Umsetzen d(ies)er Tipps! 😉

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Na, du nimmst wie immer das, was du gerade brauchst. Und alles andere lässt du liegen. Ich verspreche dir, dass die passenden Inhalte zu dir kommen. Und die anderen kommen dann wieder, wenn du Zeit hast, dich damit zu beschäftigen. Du rockst das – wie du bereits in anderen Jahren bewiesen hast 😉

  2. Diana Selig sagte:

    Liebe Anna,
    danke für den tollen Artikel. Besonders Punkt 3 finde ich spannend. Ich lasse mich nämlich oft von etwas abhalten, wenn ich sehe, das gibt es schon so. Dein Hinweis, dass meine Community wissen will, wie ICH mit einem Thema umgehe, ist sehr wertvoll für mich.
    Als Lerncoach beschäftige ich mich viel mit dem Gehirn und ich habe noch einen Trick, wie man sich dazu bringt etwas zu tun, auch wenn man nicht motiviert ist. Wenn ich mir sage: Heute schreibe ich noch einen ganzen Blogartikel, wenn die Kinder im Bett sind. Dann sagt mein Gehirn: Ohne mich, Couch ist besser. Wenn ich aber zu mir sage: Nur mal den Anfang und nach 5 Minuten höre ich wieder auf, dann sagt mein Gehirn: Ok, darauf kann ich mich einlassen. Und dann wissen wir alle, was passiert, wir machen meistens doch weiter, denn unser Gehirn mag begonnene Aufgaben zu Ende führen. Und wenn nicht, dann haben wir wenigstens ein paar Minuten etwas gemacht. Besser als gar nichts.

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Hallo liebe Diana,

      ja, dieses Problem haben Viele… Nur: Es gibt alles schon. So nischig kannst du gar nicht unterwegs sein, dass über dein Thema noch NIE geschrieben wurde. Aber Bloggen ist ein Matching. Der Leser merkt, was du kannst, wie du schreibst, wie du mit deinem Thema umgehst, wie deine Haltung dazu ist. Und dann entscheidet er, ob dir dir weiter folgt. Es geht also nicht nur um das Thema.

      Und zu deiner Produktivitäts-Methode: Darüber habe ich auch schon gebloggt 😉
      https://annakoschinski.de/schneller-bloggen-100-woerter-methode/

      Liebe Grüße
      Anna

  3. Ralph sagte:

    Hallo Anna,

    Deine 6 Punkte für das regelmäßige Bloggen gefallen mir. Vor allem mit der „Situationsbeschreibung“ findest Du eine sehr gelungene Einführung, so dass Deine Tipps sehr hilfreich sind. Eine Portion Selbstdisziplin gehört auch noch dazu 😉

    Beste Grüße. Ralph

    Antworten
    • Anna Koschinski sagte:

      Hallo Ralph,

      vielen Dank für deinen Kommentar und dein Feedback! Und ja, du hast Recht: Die Sache mit der Selbstdisziplin gehört auch dazu. Aber die braucht man ja für fast alles. Und ich glaube daran, dass man bloggen zu einer Gewohnheit machen kann, sodass es wirklich in den Zeitplan integriert ist und immer leichter wird 😉

    • Anna Koschinski sagte:

      Und nur wer es regelmäßig macht, kann a) herausfinden, was ankommt und b) seinen eigenen Stil finden. Und was könnte besser sein, als den Autor irgendwann am ersten Absatz zu erkennen? 😉

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